Weit mehr als eine Milliarde Franken pro Jahr kostet der gesamte ÖV im Kanton Bern. Mehr als die Hälfte dieser Kosten kann über Markterlöse finanziert werden, vor allem mit Einnahmen aus dem Billettverkauf. Für den Rest der Kosten kommen der Bund, der Kanton und die Berner Gemeinden auf. Letztere müssen 2019 und 2020 jährlich insgesamt mehr als 140 Millionen Franken tragen. Den höchsten Beitrag bezahlt mit knapp 36 Millionen Franken pro Jahr die Stadt Bern. Pro Einwohner sind das 271 Franken – sechsmal so viel, wie die Gemeinde Willadingen und 35 andere kleine Gemeinden pro Einwohner beisteuern müssen.
Die Ausgaben des Kantons Bern für den öffentlichen Verkehr werden zu zwei Dritteln vom Kanton und zu einem Drittel von den Gemeinden getragen. Alle zwei Jahre setzt das Amt für öffentlichen Verkehr und Verkehrskoordination des Kantons Bern (AÖV) die Beiträge der Gemeinden an diesen Kosten mit dem sogenannten Kostenverteilschlüssel neu fest. Massgebende Grössen darin sind das ÖV-Angebot und die Einwohnerzahl der Gemeinden. Bereits seit 1995 berechnet INFRAS für das AÖV den Kostenverteilschlüssel mit einem speziell dafür entwickelten Datenmodell. Basierend auf den aktuellen Fahrplandaten werden mit diesem Modell die Anzahl Abfahrten pro Haltestelle für jede Gemeinde ermittelt. Diese Anzahl wird mit verschiedenen Faktoren gewichten, die unter anderem vom Verkehrsmittel, der Verkehrsperiode sowie der Anzahl Ein- und Aussteiger abhängen.