Lieferverzögerungen und Qualitätseinbussen bei importierten Gütern sowie gedämpfte Nachfrage aus klimasensitiven Weltregionen nach deutschen Exporten: Durch die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels ist der deutsche Aussenhandel künftig höheren Risiken ausgesetzt. International ist die deutsche Volkswirtschaft eng vernetzt – auch mit Ländern, die von den Folgen klimabedingter Extremwetterereignisse erheblich betroffen sind. Im Auftrag des Umweltbundesamts untersucht ein internationales Konsortium unter der Leitung von INFRAS derzeit, über welche Wirkungsketten der globale Klimawandel bei den Importen und Exporten wirkt und wie relevant diese sind. Ein erstes Fazit zeigt: Deutsche Unternehmen müssen damit rechnen, dass die ökonomischen Risiken – zum Beispiel in der landwirtschaftlichen Produktion oder im weltweiten Güterverkehr – gegenüber den Chancen überwiegen.
Welche Risiken – und möglicherweise auch Chancen – bestehen für die deutsche Volkswirtschaft durch die Folgen des weltweiten Klimawandels über die Handelskanäle? Diese Frage vertieft das laufende Forschungsvorhaben ‘ImpactCHAIN’ im Auftrag des Umweltbundesamts, das INFRAS (Kernteam bestehend aus Martin Peter, Madeleine Guyer und Dr. Jürg Füssler zusammen mit der Universität Graz (u.a. Prof. Dr. Birgit Bednar-Friedl), der Europauniversität Viadrina (Prof. Dr. Reimund Schwarze) und Altlas (Dr. Moritz von Unger) bearbeitet. Das Projekt untersucht entlang von 23 Wirkungsketten, auf welche Herausforderungen sich Deutschland im Handel mit klimavulnerablen Import- und Exportländern einzustellen hat. Die nun veröffentlichte Fachbroschüre zeigt erste Ergebnisse und zieht ein erstes Fazit. Voraussichtlich Anfang 2020 werden die vollständigen Ergebnisse des Forschungsprojekts publiziert.
INFRAS hat sich bereits in einer Reihe von Studien mit diesen und weiteren Fragestellungen zu den Folgen des weltweiten Klimawandels auf einzelne Volkswirtschaften auseinandergesetzt, etwa wie relevant diese für die Schweizer Sicherheitspolitik sind.