Darf eine Kuh auf die Weide, fällt die Ökobilanz ihrer Milch am besten aus. Das zeigt eine Studie für das Umweltbundesamt. Die Milchproduktion von Ökobetrieben ist meist weniger umweltschädlich als von konventionellen Betrieben. Futtermittel spielen eine wichtige Rolle.
Im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) haben das Öko-Institut, INFRAS und KTBL untersucht, wie die Ökobilanz von Milch in Deutschland ausfällt. Für die Studie hat INFRAS die Umweltwirkungen verschiedener Milchproduktionssysteme monetarisiert und bewertet.
Umweltbilanz von ökologisch produzierter Milch aus Weidehaltung am besten
Ökobetriebe schneiden dabei besser als konventionelle Betriebe ab. Am umweltfreundlichsten ist ökologisch produzierte Milch von Kühen mit Weidegang: Mit bis zu 27 Cent pro Kilogramm Milch fallen die Umweltschadenskosten bei dieser Art der Milchproduktion am geringsten aus. Umgekehrt verzeichnen konventionelle Betriebe mit reiner Stallhaltung die höchsten Umweltschadenskosten: bis zu 34 Cent pro Kilogramm Milch.
Ökobetriebe haben in fast allen Kategorien einen Umweltvorteil
Zur Berechnung der Umweltschadenskosten – also jenen Kosten, die von der Allgemeinheit getragen werden müssen – hat das Projektteam verschiedene Wirkungskategorien einbezogen: Unter anderem die Umweltwirkungen von Treibhausgasemissionen, den Wasserverbrauch, Belastungen des Wassers und Bodens durch Nitrate oder Phosphor, die Belastung von Menschen und Umwelt durch Chemikalien (Toxizität) sowie den betriebsinternen Energieeinsatz.
Futtermittel spielen bei Umweltwirkungen gewichtige Rolle
Ein Grund für das vergleichsweise gute Abschneiden von ökologisch produzierter Milch ist die Futtermittelbereitstellung: «Das Futter verursacht bei der ökologischen Produktion zwischen sechs und 20 Prozent der Treibhausgasemissionen der Milch», so INFRAS-Projektleiter Cuno Bieler: «Das sind bis zu zwei Drittel weniger als bei konventioneller Produktion.»
Weitere Informationen
- Schlussbericht
- Pressemitteilung des Umweltbundesamts (September 2021)