Regionen im Fokus: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit muss nicht nur zwischen Nationalstaaten oder auf der europäischen Ebene stattfinden. Auch Grenzregionen können gemeinsam vorangehen. Dies gilt auch bei der Energieversorgung. INFRAS hat dazu eine Studie zu Vorteilen, Hürden und Möglichkeiten zur Kooperation erarbeitet.
Energiefragen machen vor Grenzen nicht halt. Ein gemeinsamer Energiemarkt und Solidarität zwischen Nationalstaaten haben die Auswirkungen der Energiekrise 2022/2023 in Europa abfedern können. Auch die Energiewende hin zu erneuerbaren, dezentralen Energietechnologien zeigt: grenzüberschreitende Kooperation und Abbau von nationalstaatlichen Alleingängen sind zentral. Eine wichtige Rolle bei der Zusammenarbeit können die Grenzregionen spielen. INFRAS hat dazu für die Arbeitsgemeinschaft Alpenraum (ARGE ALP) und das Fürstentum Liechtenstein eine Studie erarbeitet.
Handlungsoptionen für zehn Alpen-Regionen und Liechtenstein
Ziel der Studie war es, die Rolle der Energieversorgung im Grenzraum der Regionen der ARGE ALP und von Liechtenstein zu analysieren: Welche Vorteile bietet die grenzüberschreitende Kooperation – und wo bestehen Barrieren? Die Studie zeigt zudem mögliche Handlungsoptionen auf, wie die Zusammenarbeit vertieft werden kann.
Zur ARGE ALP gehören die Schweizer Kantone Graubünden, St. Gallen und Tessin, das deutsche Bundesland Bayern, die österreichischen Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg sowie die italienischen Regionen Lombardei, Südtirol und Trentino.
Mögliche Handlungen und Forderungen auf verschiedenen Ebenen
Der Bericht ist entlang von sechs Leitfragen strukturiert. Dabei geht es um eine Analyse u.a. der aktuellen und potenziellen grenzüberschreitenden Kooperation, der politischen Kompetenzen und Instrumente sowie der bestehenden Hürden im Energiebereich.
Zudem macht der Bericht für die ARGE ALP und das Fürstentum Liechtenstein Empfehlungen für Forderungen an die europäische und nationale Ebene – sowie für eigene Massnahmen auf der Ebene der Regionen zur Förderung der Energiewende vor Ort.
Die Studie basiert auf einer Auswertung von wissenschaftlicher und grauer Literatur. Zudem hat INFRAS die regionalen Energie- und Klimastrategien analysiert und in Faktenblättern zusammengefasst. Vertieft wurde die Studie durch eine Umfrage bei regionalen Energiefachämtern und durch Interviews mit Fachpersonen aus Verwaltung, Forschung und Politik.
Weitere Informationen
- Schlussbericht (ital. Version hier)
- Präsentation des Schlussberichts
- Medienmitteilung des Kantons St. Gallen (Mitglied von ARGE ALP)
Weitere INFRAS-Projekte zum Thema Energieversorgung und Energiewende: