Verkehrsvermeidung in Österreich

Wege zu weniger Güterverkehr – trotz Wirtschaftswachstum

3. April 2023

Die Verkehrsnachfrage im Güterverkehr in Österreich stieg seit 1995 stärker als die Wirtschaftsentwicklung. Das ist ein Problem zur Erreichung der Klimaziele. Daher hat INFRAS zusammen mit Herry Consult GmbH für Österreich analysiert, wie Wirtschafts- und Verkehrsentwicklung entkoppelt werden können.


Der Bericht führt drei Hauptansatzpunkte auf, wie Verkehr trotz Wirtschaftswachstum vermieden werden kann. (Foto: Keystone-SDA / Imagebroker / Wolfgang Weinhaeupl)
Der Bericht führt drei Hauptansatzpunkte auf, wie Verkehr trotz Wirtschaftswachstum vermieden werden kann. (Foto: Keystone-SDA / Imagebroker / Wolfgang Weinhaeupl)

Die Verkehrsnachfrage ist im Güterverkehr sehr eng mit der Wirtschaftsentwicklung verbunden. Wirtschaftswachstum bedeutet daher oft mehr Verkehr und damit stärkere Umweltauswirkungen. Eine Herausforderung, will man die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen. INFRAS hat zusammen mit Herry Consult GmbH deshalb für Österreich untersucht, inwieweit eine Entkopplung von Güterverkehrs- und Wirtschaftsentwicklung möglich ist. Auftraggeber war das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Transport mit stärkeren Ausschlägen als Wirtschaft

Die Vermeidung von Verkehr steht bei der Studie im Fokus. Verkehrsvermeidung ist einer der Ansatzpunkte im Mobilitätsmasterplan für Österreich bei den Klimazielen. Daraus abgeleitet ergibt sich auch die Frage nach der Entkopplung von Verkehrs- und Wirtschaftsnachfrage.

Die Analyse der historischen Entwicklung zeigt: Österreich weist eine deutliche Kopplung von Wirtschaft und Gütertransport auf. Die Entwicklung im Güterverkehr ist sogar überzeichnet im Vergleich zur Wirtschaft: So steigt die Transportnachfrage stärker als die Wirtschaft. In Krisenzeiten schrumpft sie aber auch stärker.

Chancen zur Entkopplung in drei Bereichen

Der Bericht identifiziert und bewertet insgesamt 21 Massnahmen, die einen Beitrag zur Entkopplung von Güterverkehrsnachfrage und Wirtschaftswachstum leisten können. Zusammengefasst sieht die Studie in drei Hauptansatzpunkte mit Möglichkeiten und Chancen zur Entkopplung:

  • Massnahmen, die den Verkehr verteuern und bei denen die eingenommenen Mittel ins System zurückgeführt werden, zugunsten einer Umstellung der Prozesse.
  • Massnahmen bei den Produktionsstrukturen, mit denen die Transportketten verkürzt oder Transporte vermieden werden können.
  • Massnahmen, die den Produktionsprozess durch Digitalisierung optimieren und mit denen Transporte letztlich effizienter gestaltet werden können.

Erkenntnisse für den «Masterplan Güterverkehr»

Basis für den Massnahmenkatalog waren Daten- und Literaturanalysen sowie Fachgespräche und Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft. INFRAS hat die relevanten Einflussfaktoren und Wirkungsketten identifiziert sowie deren Entwicklungen sowie künftige Trends analysiert. Die Erkenntnisse aus dem Bericht liefern einen Beitrag für den österreichischen Masterplan Güterverkehr. Dieser dient als Konkretisierung des Mobilitätsmasterplans Österreichs.

Weitere Informationen

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Projektteam

Anne Greinus Geschäftsleiterin, Partnerin
Maleika Wörner Projektleiterin

Projekt

Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Güterverkehrsentwicklung in Österreich bis 2040

Laufzeit

2022

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie BMK

Downloads


Kontakt

Anne Greinus Geschäftsleiterin, Partnerin