Die DB InfraGO erhebt vollkostenbasierte Trassenpreise für die Nutzung der Bahninfrastruktur. Das Policy Paper im Auftrag von DIE GÜTERBAHNEN zeigt: Der Schienenpersonennahverkehr wird aufgrund einer Trassenpreisbremse massgeblich entlastet. Fern- und Güterverkehr müssen dafür mehr zahlen.
Die Trassenpreise der DB InfraGO werden auf Basis der Vollkosten festgelegt und von der Bundesnetzagentur genehmigt. Eine Ausnahme vom Vollkostenprinzip bildet allerdings der Schienenpersonennahverkehr (SPNV): Mit der Trassenpreisbremse ist der Anstieg der Trassenentgelte in diesem Marktsegment gedeckelt – auf einen Anstieg von 1.8% pro Jahr.
Mögliche Einsparungen aufgrund der Trassenpreisbremse im SPNV
Eine grobe Abschätzung von INFRAS zeigt, dass bis 2022 rund 200 Mio. Euro eingespart wurden. Dafür wurde die tatsächliche Entwicklung der durchschnittlichen Trassenpreise im SPNV inklusive der Trassenpreisbremse mit einer hypothetischen Entwicklung ohne Trassenpreisbremse verglichen. Da die Trassenpreise mit dem Trassenpreissystem 2025 stark ansteigen sollen (+23.5% im SPNV), sind auch zukünftig hohe Einsparungen zu erwarten, wenn die Trassenpreisbremse beibehalten wird. Eine vereinfachte Abschätzung zeigt, dass der SPNV mit der Trassenpreisbremse im Zeitraum von 2016 bis ins Jahr 2030 insgesamt um bis zu 7 Mrd. Euro entlastet werden könnte.
Unterdeckung im SPNV führt zu höheren Entgelten in den anderen Verkehrsarten
Die geringeren Trassenpreise im SPNV führen zu einer Unterdeckung der gesamten Einnahmen. Da die DB InfraGO die Vollkosten decken soll, müssen der Fern- und Güterverkehr höhere Trassenpreise zahlen. Es stellt sich die Frage, inwiefern diese Verkehrsarten dadurch benachteiligt werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn hohe Aufschläge beim Fern- und Güterverkehr vom Markt nicht oder nur teilweise getragen werden können.
Weitere Informationen:
- Policy Paper
- Pressemitteilung des Netzwerks Privatbahnen: Wenn ein Gesetz die Nutzer der Schiene gegeneinander ausspielt – Die Güterbahnen (die-gueterbahnen.com)
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