Autofahren wie bisher, aber ohne fossile CO2-Emissionen – eine verlockende Perspektive. Wie hoch aber liegen die realen Marktpotenziale von Biotreibstoffen im nächsten Jahrzehnt? Die Analyse zeigt: Ihr möglicher Beitrag an den Klimaschutz ist signifikant, bleibt aber beschränkt. Treibstoffe aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen kommen nicht in Frage, weil ihre Herstellung zu grosse ökologische und soziale Risiken birgt. Und bei den umweltfreundlichen Varianten, hergestellt aus biogenen Abfall- und Reststoffen, sind die inländischen Potenziale gering: Anteilig am Benzin- und Dieselverbrauch könnten bis 2030 maximal drei Prozent mit Schweizer Biotreibstoffen gedeckt werden. In der EU liegt dieser Anteil deutlich höher (8,4%). Allerdings ist zurzeit unsicher, ob diese Mengen mittelfristig überhaupt produziert werden. Produktionsanlagen, die Biokraftstoffe herstellen können, benötigen nämlich hohe finanzielle Investitionen, die ohne entsprechende Anreize und Sicherheiten nicht getätigt werden. Immerhin: Mit ihrer potenziell hohen Zahlungsbereitschaft hat die Schweiz beim Biokraftstoff-Import bessere Karten als andere Länder.