National Inventory Report 2022

Liechtenstein: Entwicklung der Treibhausgasemissionen von 1990 bis 2020

5. August 2022

Im Jahr 2020 betrugen die Treibhausgasemissionen in Liechtenstein rund 21 Prozent weniger gegenüber dem Referenzjahr 1990. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle «National Inventory Report», den das Fürstentum als Mitglied der UN-Klimakonvention jährlich erstellt.


Blick vom Fürstensteig auf den Alpenrhein zwischen Sarganserland, Werdenberg und dem Fürstentum Liechtenstein. (Foto: Keystone-SDA/Arno Balzarini)
Blick vom Fürstensteig auf den Alpenrhein zwischen Sarganserland, Werdenberg und dem Fürstentum Liechtenstein. (Foto: Keystone-SDA/Arno Balzarini)

Zwischen 1990 und 2020 ist der jährliche Treibhausgasausstoss in Liechtenstein um rund 21 Prozent gesunken – trotz eines Bevölkerungswachstums von rund 30 Prozent in der gleichen Periode. Am stärksten sind die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zurückgegangen. Dies ist zurückzuführen auf den wirtschaftlichen Strukturwandel, die erhöhte Energieeffizienz von Gebäuden, Fahrzeugen und in der Industrie wie auch auf den rückläufigen Treibstoffabsatz, da der grenzüberschreitende Tanktourismus abgenommen hat.

Zur Reduktion der Emissionen im Jahr 2020 hat insbesondere der Verkehr beigetragen. Aufgrund der Coronapandemie ist das Verkehrsaufkommen 2020 sehr stark zurückgegangen und die Emissionen aus dem Verkehrssektor haben einen Tiefstand seit 1990 erreicht.

Liechtenstein erreicht das Klimaziel des Kyoto Protokolls

Im Rahmen des Kyoto Protokolls hat sich Liechtenstein verpflichtet, bis zum Jahr 2020 die Treibhausgasemissionen um 20 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 zu reduzieren. Dieses Ziel hat Liechtenstein knapp erreicht. Das Klimaübereinkommen von Paris ersetzt seit 2020 das Kyoto Protokoll. Liechtenstein hat sich bis 2030 zum Ziel gesetzt, 40 Prozent der Treibhausgasemissionen gegenüber dem Referenzjahr 1990 zu reduzieren. Die Reduktionen sollen hauptsächlich im Inland erfolgen. Dafür ist eine kontinuierliche Substitution von fossilen Energieträgern durch erneuerbare notwendig. Neben den Massnahmen im CO2-Gesetz bildet die im Jahr 2020 erlassene «Energiestrategie 2030» das zentrale Instrument, um die klimapolitischen Zielsetzungen zu erreichen.

Hintergrund zum Treibhausgasinventar

Liechtenstein ist als Mitglied der UN-Klimakonvention dazu verpflichtet, jährlich zu rapportieren, wie hoch der Treibhausgasausstoss ist. INFRAS unterstützt das Amt für Umwelt Liechtenstein seit 2006 bei der Erarbeitung des Treibhausgasinventars und ist Lead-Autorin des «National Inventory Report». Der Bericht umfasst unter anderem detaillierte Angaben zur Entwicklung der Treibausgasemissionen des Fürstentums in den folgenden fünf Bereichen: Energie, Industrie, Landwirtschaft, Landnutzung und Abfall.

Weitere Informationen

Projektteam

Bettina Schäppi Bereichsleiterin, Partnerin
Felix Weber Bereichsleiter, Partner
Anna Ehrler Wissenschaftliche Beraterin

Projekt

Liechtenstein: Entwicklung der Treibhausgasemissionen von 1990 bis 2020

Laufzeit

2006 - 2022

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Amt für Umwelt, Fürstentum Liechtenstein

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Kontakt

Bettina Schäppi Bereichsleiterin, Partnerin