Monitoring zu Kindertagesstätten

Die Situation in den Stadtberner Kitas unter der Lupe

7. September 2023

Welche Folgen hatte der Wechsel vom städtischen zum kantonalen Betreuungsgutscheinsystem für die familienergänzende Kinderbetreuung in den Kitas in der Stadt Bern? Und wie steht es generell um die Situation in den Kindertagesstätten? Für die Stadt Bern hat INFRAS ein Monitoring durchgeführt.


Weniger Kindergartenkinder: seit der Umstellung des Fördersystems hat sich die Gruppenzusammensetzung an den Kitas verändert. (Foto: Keystone-SDA / Gaetan Bally)
Weniger Kindergartenkinder: seit der Umstellung des Fördersystems hat sich die Gruppenzusammensetzung an den Kitas verändert. (Foto: Keystone-SDA / Gaetan Bally)

In der Stadt Bern kam es zu einem Systemwechsel bei der familienergänzenden Kinderbetreuung in Kitas: Das kantonale Betreuungsgutscheinsystem hat 2021 das städtische abgelöst. Mit Zusatzleistungen federt die Stadt die höheren Kosten für Familien ab, die durch den Systemwechsel entstanden sind.

Um die Auswirkungen des Systemwechsels festzuhalten hat das Departement Bildung, Soziales und Sport INFRAS den Auftrag für ein Monitoring gegeben. Der Bericht dient auch als Grundlage für nun weitere geplante Massnahmen im Kita-Bereich der Stadt: der Gemeinderat will den Zuschlag erhöhen.

Breiter Überblick über verschiedene Aspekte

Im Zentrum des Monitorings stehen die Auswirkungen der neuen Regelungen auf die Nachfrage nach Kita-Plätzen, auf die Tarife und die Kosten, die von den Eltern getragen werden. Auch die Folgen für die Arbeitsbedingungen und die Qualität in städtischen und privaten Kindertagesstätten werden analysiert. Untersucht wurde die Situation für die Jahre 2021 und 2022. 2019 diente als Referenzjahr, in dem noch das alte Fördersystem galt. Für das Monitoring führt INFRAS unter anderem Befragungen bei den Eltern und beim Kita-Personal durch.

Weniger Kindergartenkinder – höhere Beiträge für Eltern

Der Bericht zeigt unter anderem, dass sich die Zusammensetzung der Kindergruppen geändert hat. So gibt es zum Beispiel mehr Kinder mit weniger als zwei Kita-Tagen pro Woche – und weniger Kinder mit Betreuungsgutscheinen im Kindergartenalter. Dies kann damit erklärt werden, dass die Betreuungsgutscheine für Kindergartenkinder seit dem Systemwechsel tiefer ausfallen. Entsprechend sind auch die Kosten für die Eltern insbesondere in dieser Altersgruppe gestiegen.

Folgende Grafik aus dem Kita-Monitoring zeigt auch: seit 2019 gab es einen Anstieg bei den Elternbeiträgen in allen Altersklassen.

Das Monitoring zeigt ausserdem, dass Eltern mit tieferen Einkommen seit der Systemumstellung überdurchschnittlich mehr bezahlen für die Kita-Betreuung.

Steigender Kosten- und Auslastungsdruck für die Kitas

Auch im Kita-Alltag hat der Systemwechsel Spuren hinterlassen: Er führt gemäss Fachpersonen zu einem steigenden Kosten- und Auslastungsdruck. Das Personal bewertet die veränderte Gruppenzusammensetzung sowie die vermehrt jüngeren Kinder in den Kitas als anspruchsvoll. Ein Teil des Kita-Personals ist der Ansicht, dass die Systemumstellung tendenziell zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sowie der pädagogischen Arbeit geführt hat.

Weitere Informationen

Projektteam

Ariane De Rocchi Projektleiterin
Susanne Stern Geschäftsleiterin, Partnerin

Projekt

Monitoring zur familienergänzenden Kinderbetreuung in Kitas in der Stadt Bern

Laufzeit

2021 - 2023

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Familie & Quartier; Direktion für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern

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Kontakt

Susanne Stern Geschäftsleiterin, Partnerin