Massnahmenplan Luftreinhaltung

Massnahmen für bessere Luftqualität im Kanton Aargau

27. Februar 2023

Auch heute noch belasten Luftschadstoffe die Bevölkerung des Kantons Aargau. Deshalb hat der Kanton einen Massnahmenplan Luft zur Reduktion der Belastung eingeführt. INFRAS hat die kantonale Abteilung für Umwelt bei der Erarbeitung des Massnahmenplans Luft unterstützt.


Alternative Antriebsformen sind ein Ansatzpunkt, um zu einer besseren Luftqualität beizutragen. (Foto: Keystone-SDA / Christian Beutler)
Alternative Antriebsformen sind ein Ansatzpunkt, um zu einer besseren Luftqualität beizutragen. (Foto: Keystone-SDA / Christian Beutler)

Die Luftschadstoffbelastung im Kanton Aargau hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen. Dazu beigetragen haben technische Fortschritte bei den Feuerungsanlagen der Haushalte und der Industrie – und auch bei den Fahrzeugen. Dennoch: es gibt im Aargau eine anhaltende übermässige Luftschadstoffbelastung. Darum muss der Kanton Massnahmen dagegen ergreifen. Die Luftreinhalte-Verordnung (LRV) des Bundes verpflichtet ihn dazu.

Grenzwerte bei Feinstaub, Ozon und Stickstoff überschritten

Insbesondere für Feinstaub und Ozon werden trotz der Fortschritte die Immissionsgrenzwerte der LRV nach wie vor überschritten. Problematisch ist auch die Stickstoffdeposition, also der Eintrag von Stickstoff aus der Luft in Böden und Gewässer. An vielen Orten im Kanton liegen die Eintragswerte für empfindliche Ökosysteme über der kritischen Grenze.

Massnahmen in vier Handlungsfeldern

Der Massnahmenplan Luft 2022 des Kantons Aargau legt nun Ziele fest, wie die Emissionen reduziert werden sollen. Er definiert entsprechende Massnahmen in den Handlungsfeldern Mobilität, Feuerungen, Industrie und Gewerbe sowie Landwirtschaft:

  • Mobilität: Ziel ist eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs durch Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr und den Fuss- und Veloverkehr. Neben Massnahmen zur Verkehrsverlagerung sind auch Massnahmen zur Umstellung auf alternative Antriebsformen vorgesehen, beispielsweise im öffentlichen Busverkehr, beim motorisierten Individualverkehr, bei der kantonalen Fahrzeugflotte sowie bei den Gütertransporten.
  • Feuerungen: Holzfeuerungsanlagen sind für einen wesentlichen Teil der Feinstaubbelastung verantwortlich. Diese Emissionen sollen durch verschärfte Emissionsgrenzwerte und erhöhte Anforderungen an die Kontrolle und Wartung dieser Anlagen reduziert werden.
  • Industrie und Gewerbe: Für Grossemittenten von flüchtigen organischen Verbindungen, die zur Ozonbelastung beitragen, sind ebenfalls verschärfte Emissionsbegrenzungen vorgesehen.
  • Landwirtschaft: Die kantonalen Fachabteilung Landwirtschaft Aargau wird beauftragt, einen Massnahmenplan Ammoniak zu erarbeiten. Ziel ist eine Reduktion der Ammoniakemissionen aus der Tierhaltung um 15 Prozent.

Wirkung und Kosten der Massnahmen

INFRAS hat die Abteilung Umwelt des Kantons Aargau bei der Entwicklung von Reduktionszielen und Massnahmen unterstützt und deren Wirkung und Kosten quantifiziert.

Mit dem Massnahmenplan werden die Probleme mit der Luftschadstoffbelastung im Kanton Aargau an der Wurzel angepackt – es geht nicht um eine kurzfristige Symptombekämpfung. Die Fortschritte bei der Umsetzung wird der Kanton alle drei Jahre in einem Statusbericht festhalten, erstmals im Jahr 2025.

Weitere Informationen

Projektteam

Bettina Schäppi Bereichsleiterin, Partnerin
Anna Ehrler Wissenschaftliche Beraterin

Projekt

Massnahmenplan Luft des Kantons Aargau 2022

Laufzeit

2020 - 2022

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Abteilung für Umwelt, Kanton Aargau

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Kontakt

Bettina Schäppi Bereichsleiterin, Partnerin