Machbarkeitsstudie Regionalverkehr

Fossilfreier Regionalverkehr: Wie die Umstellung der Busflotte gelingt

12. Februar 2024

Die Schaffhauser Stadtbusflotte ist bald vollständig elektrisch unterwegs. Nun sollen auch die Regionalbusse fossilfrei werden. Doch wie? Für den Kanton Schaffhausen hat INFRAS eine Machbarkeitsstudie erstellt. Sie berücksichtigt auch, wie Betrieb und Infrastruktur betroffen sind.


Elektrische Busse in Schaffhausen: In seinen Anforderungen an Flotte und Infrastruktur unterscheiden sich städtischer und regionaler Verkehr. (Foto: vbsh)
Elektrische Busse in Schaffhausen: In seinen Anforderungen an Flotte und Infrastruktur unterscheiden sich städtischer und regionaler Verkehr. (Foto: vbsh)

Der Kanton Schaffhausen strebt eine Ökologisierung des Verkehrs an – insbesondere des öffentlichen Verkehrs. Das hat er in seiner Klimastrategie festgehalten. Die Schaffhauser Stadtbusflotte wird ab 2028 vollständig elektrisch fahren. Der nächste Schritt ist die Umstellung der Regionalbuslinien der Verkehrsbetriebe Schaffhausen (vbsh) auf einen fossilfreien Betrieb. Für diese Umstellung hat INFRAS im Auftrag des Kantons eine Machbarkeitsstudie verfasst.

Klare Hierarchie bei den fossilfreien Technologien

Eines der Ziele der Studie war es, die verschiedenen fossilfreien Antriebsoptionen aufzuzeigen und Vor- und Nachteile zu analysieren. Kriterien waren dabei, dass die Antriebstechnologien auf erneuerbaren Energieträgern basieren, energieeffizient und emissionsarm sein müssen. Dabei zeichnete sich gesamthaft eine klare Hierarchie der verschiedenen Technologien ab: Batteriebusse erfüllen diese Kriterien eindeutig am besten.

Flottenumstellung betrifft auch die Infrastruktur

Ein weiterer zentraler Punkt der Machbarkeitsstudie war das Festlegen strategischer Grundsätze für die Umstellung der Busflotte auf Batteriebusse, zum Beispiel beim Aspekt der Ladeinfrastruktur. Dabei geht es um Fragen wie: Welches Ladesystem ist sinnvoll? Wie muss die Infrastruktur organisiert und dimensioniert sein, damit sie den Bedürfnissen der vbsh auf ihren Regionallinien entspricht? Kann so geladen werden, damit der heutige Fahrplan und die damit verbundenen Busumläufe (alle Fahrten, die ein Bus nacheinander abwickelt) weiter betrieben werden können?

Basis für Technologieentscheid und Ausschreibung

Im Vergleich zum städtischen Busverkehr ist eine Elektrifizierung von regionalen Linien anspruchsvoller, weil diese grössere Distanzen fahren. Für die Machbarkeitsstudie hat INFRAS das selbst entwickelte E-Bus-Tool eingesetzt, das einen Vergleich verschiedener E-Bus-Antriebsoptionen erlaubt. Insbesondere wurde der Einsatz von Batteriebussen, welche sowohl im Depot als auch unterwegs nachladen, modelliert. Die Ergebnisse bildeten die Grundlage für die Dimensionierung der dezentralen Ladeinfrastruktur.


Dimensionierung der Ladeinfrastruktur von Batteriebussen im Depot und unterwegs anhand eines exemplarischen Regionalbusumlaufs. (Quelle: E-Bus-Tool INFRAS)
Dimensionierung der Ladeinfrastruktur von Batteriebussen im Depot und unterwegs anhand eines exemplarischen Regionalbusumlaufs. (Quelle: E-Bus-Tool INFRAS)

Die Studie diente dem Kanton Schaffhausen und der vbsh als Entscheidungsgrundlage für die Umstellung der regionalen Busflotte auf einen batterieelektrischen Antrieb. Zudem dient der Bericht als Basis für die öffentliche Beschaffung der erforderlichen Elektrobusse und Ladeinfrastruktur.

Weitere Informationen

Weitere INFRAS-Beiträge zum Thema Elektrifizierung des Verkehrs

Weiterer INFRAS-Beitrag zur regionalen Verkehrsplanung

Projektteam

Roberto Bianchetti Bereichsleiter, Partner
Matthias Lebküchner Bereichsleiter, Partner

Projekt

Umstellung der Regionalbusse der vbsh auf fossilfreie Antriebe – Machbarkeitsstudie

Laufzeit

2023

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Kanton Schaffhausen

Kontakt

Roberto Bianchetti Bereichsleiter, Partner