Wie viele Menschen erkranken in der Schweiz jährlich an der Grippe? Wie hoch sind die verursachten Kosten? Exakte Zahlen dazu gibt es bislang keine. In einer Machbarkeitsanalyse hat INFRAS untersucht, welche Daten zur saisonalen Grippe verfügbar und wie nützlich diese für genauere Schätzungen sind. Ergebnis: Verwertbare Informationen zur Krankheitslast, also den gesundheitlichen und finanziellen Auswirkungen der saisonalen Grippe, liegen aus unterschiedlichen Datenquellen vor – teilweise ist die Repräsentativität aber eingeschränkt. Der Zeitpunkt etwa, an dem ein Arzt konsultiert wurde, ist in allen untersuchten Datenquellen aufgeführt. Weniger repräsentativ ist hingegen die Erfassungsmethode. So ist zum Beispiel nicht einheitlich definiert, was unter saisonaler Grippe zu verstehen ist. Dennoch kommt die Machbarkeitsstudie zu dem Fazit, dass die verfügbaren Daten bereinigt und für eine Schätzung der Krankheitslast verwendet werden könnten.
Hintergrund: Das Bundesamt für Gesundheit setzt in Zusammenarbeit mit den Kantonen und weiteren Partnern die ‘Nationale Strategie zur Prävention der Grippe (GRIPS) 2015-2020’ um. Im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit hat INFRAS die vorhandene Datenlage zur saisonalen Grippe untersucht und bewertet, wie gut sich die verschiedenen Quellen zur Schätzung der Krankheitslast eignen. Für die Machbarkeitsanalyse haben die AutorInnen unter anderem verschiedene Datenbanken analysiert, die Gesundheitsämter der Kantone angefragt und explorative Interviews mit Schlüsselakteuren wie Verbänden, Versicherungen, Forschungseinrichtungen und Leistungserbringern geführt.