Von der Kita bis zum Mittagstisch: Die familien- und schulergänzenden Kinderbetreuungsangebote im Kanton Thurgau unterscheiden sich regional teilweise deutlich. Das zeigt ein Monitoringbericht von INFRAS im Auftrag des Departements für Erziehung und Kultur.
Auf hundert Kinder im Vorschulalter (0 bis 3 Jahre) kommen im Kanton Thurgau durchschnittlich 10.9 Betreuungsplätze in Kindertagesstätten (Kitas). Das geht aus einem Monitoringbericht hervor, den INFRAS im Auftrag des Departements für Erziehung und Kultur des Kantons Thurgau erarbeitet hat.
Regionale Unterschiede und Stadt-Land-Gefälle
In allen städtischen Gemeinden des Kantons Thurgau gibt es familien- und schulergänzende Betreuungsangebote. Die Zahl der verfügbaren Kita-Plätze variiert regional jedoch deutlich. Während Frauenfeld und Kreuzlingen den kantonalen Durchschnitt von 10.9 Betreuungsplätzen pro 100 Kinder übersteigen, liegt die Anzahl verfügbarer Plätze in Romanshorn und Arbon deutlich tiefer. Rund 60 Prozent der insgesamt 79 Gemeinden – die meisten davon ländlich – haben keine eigene Kita. Teilweise kooperieren diese gemeindeübergreifend.
Online-Befragungen bei verschiedenen Akteursgruppen
Für die Studie hat INFRAS im Januar 2020 insgesamt fünf Online-Befragungen durchgeführt. Je nach Akteursgruppe – Gemeinden, Schulgemeinden, Kitas, Einrichtungen mit schulergänzenden Betreuungsangeboten sowie Tagesfamilienvereine – standen verschiedene Themen im Fokus: Unter anderem die Nutzung und Auslastung der Angebote, Finanzierungsstrukturen sowie Qualitätsüberprüfungen. Die Bestandesaufnahme zeigt die Befragungsergebnisse in zahlreichen Diagrammen und Karten im Überblick.
Kitas werden grösstenteils durch Elternbeiträge finanziert
Fast alle Kitas im Kanton Thurgau haben private Trägerschaften. Diese finanzieren sich grössernteils über Elternbeiträge: Knapp 90 Prozent der Kosten werden darüber gedeckt. INFRAS-Bereichsleiterin Susanne Stern: «Verglichen mit anderen Kantonen ist der Finanzierungsanteil der Eltern im Vorschulbereich hoch». Im Kanton Zürich beträgt der Finanzierunganteil der Eltern durchschnittlich 72 Prozent, im Kanton St. Gallen rund 63 Prozent. Der hohe Anteil an Elternbeiträge spiegelt sich in den öffentlichen Ausgaben wider. Mehr als die Hälfte der Politischen Gemeinden haben im Jahr 2018 keine öffentlichen Beiträge an Kitas geleistet.
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