Kinder und Jugendliche profitieren im Kanton Solothurn von einer breiten Palette an Kultur- und Freizeitangeboten. Das zeigt eine Analyse von INFRAS im Auftrag des Amts für soziale Sicherheit. Ihre politische Partizipation wird hingegen nicht in allen Gemeinden gleichermassen gefördert.
Klettern, musizieren oder Theater spielen: In fast allen Gemeinden des Kantons Solothurn gibt es mindestens ein Angebot für Kinder und Jugendliche. Zu diesem Ergebnis kommt ein Monitoring, das INFRAS im Auftrag des kantonalen Amts für soziale Sicherheit durchgeführt hat.
Online-Befragung zeigt breite Angebotsvielfalt
Eine Befragung unter 104 von insgesamt 109 Gemeinden des Kantons Solothurn im Zeitraum Oktober bis Dezember 2019 zeigt: Rund 99 Prozent der unter 25-Jährigen finden mindestens ein Angebot der ausserschulischen- und ausserfamiliären Kinder- und Jugendförderung in der eigenen Wohngemeinde vor. Neben Sport- und Musikvereinen, deren Angebote in 80 der 104 befragten Gemeinden verfügbar sind, tragen insbesondere die Jugendverbände und die offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) zu einem gemeindeübergreifenden Angebot bei.
Kooperationen ermöglichen gemeindeübergreifende Angebote
«Auch für Kinder und Jugendliche, die in kleineren Gemeinden wohnen, bestehen vielfältige Mitwirkungsmöglichkeiten», fasst INFRAS-Projektleiterin Susanne Stern die Befragungsergebnisse zusammen. Dazu tragen neben regionalen Projekten insbesondere Kooperationen zwischen den Gemeinden bei. Die Studienautorinnen empfehlen, auf bestehenden Strukturen aufzubauen, Verbände und Vereine als Partner bei der Umsetzung weiterer Projekte und Programme einzubeziehen und die Gemeinden für die Bedeutung der offenen Kinder- und Jugendarbeit weiter zu sensibilisieren.
Nur wenige Gemeinden bieten politische Partizipationsmöglichkeiten
Nachholbedarf sehen die Studienautorinnen hingegen bei politischen Partizipationsmöglichkeiten. Sie raten dem Kanton und den Gemeinden unter anderem, zielgruppengerechte Informationskanäle zu nutzen, professionelle Ansprechpersonen zur Verfügung zu stellen und Schulen einzubeziehen. In weniger als einem Fünftel der befragten Gemeinden können sich die unter 25-jährigen politisch beteiligen. Etabliert haben sich, neben kantonalen Gefässen, Jugendsessionen und Jugendparlamente. Darüber hinaus wirken Jugendliche und junge Erwachsene in einzelnen Gemeinden punktuell in themenspezifischen Kommissionen mit.
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