Wie wirken sich verschiedene Mobilitätsformen auf die Umwelt aus? In einer spezifisch auf die Stadt und den Kanton Zürich ausgerichteten Studie haben INFRAS, das Paul Scherrer Institut und Quantis die Ökobilanzen von Fahrzeug- und Antriebstypen bis zum Jahr 2050 ermittelt.
Vom E-Bike und E-Trottinett über Personen-, Liefer- und Lastkraftwagen bis hin zu Bus, Tram und Kommunalfahrzeugen wie Strassenreinigungsmaschinen: Im Auftrag des Umwelt- und Gesundheitsschutzes der Stadt Zürich (UGZ), des kantonalen Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) und des Tiefbauamts der Stadt Zürich (TAZ) hat ein Forschungskonsortium unter der Leitung von INFRAS die globalen und lokalen Umweltauswirkungen verschiedener Fahrzeug- und Antriebstypen untersucht.
Zürich-spezifische Gewichtung
Für die Ökobilanz-Studie hat das interdisziplinäre Projektteam – bestehend aus INFRAS, dem Paul Scherrer Institut und Quantis – relevante Indikatoren spezifisch auf die Stadt und den Kanton gewichtet und einen «Zürich-Mobilitäts-Umweltindex» entwickelt. Dieser berücksichtigt neben Treibhausgas-, Lärm-, Stickoxid- und Partikelemissionen auch zahlreiche weitere Faktoren, wie etwa den Energie-, Flächen-, Wasser- und Rohstoffbedarf verschiedener Verkehrsmittel. Die Studie betrachtet neben den globalen Umweltaspekten auch spezifische lokale Umweltauswirkungen bis zum Jahr 2050. Der Stadt- und Kantonsverwaltung liefert das Forschungsprojekt eine umfangreiche Entscheidungsgrundlage zur Erarbeitung künftiger Verkehrsstrategien im urbanen Kontext.
Batteriebetriebe Fahrzeuge schneiden vergleichsweise gut ab
Insgesamt zeigt die Studie, wie divers die Ökobilanzen verschiedener Fahrzeug- und Antriebstypen auf lokaler Ebene ausfallen: «Vergleichsweise gut schneiden batteriebetriebene Elektrofahrzeuge in den meisten Umweltbereichen ab», fasst Brian Cox, wissenschaftlicher Berater bei INFRAS die Studienergebnisse zusammen: «Diese Antriebsform bietet die höchste Gesamtenergieeffizienzen und trägt am wenigsten zum Klimawandel bei – vorausgesetzt sie werden mit möglichst klimaneutral gewonnener Elektrizität betrieben.»
Externes Review der Studie
In einem externen Review hat die ZHAW die Methodik, die Datengrundlagen und die Ergebnisse der Ökobilanz-Studie auf ihre Angemessenheit überprüft. Die Beurteilung fällt positiv aus. Ein separater Bericht fasst die Review-Ergebnisse zusammen.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts im Überblick
- Schlussbericht
- Medienmitteilung der Stadt Zürich (6. Juli 2020)
- Artikel in Zeitschrift ‘Zürcher Umweltpraxis’ (Nr. 97)