Wie angemessen sind Geschwindigkeitsreduktionen, um die Bevölkerung vor Verkehrslärm zu schützen? Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt haben INFRAS und Grolimund + Partner eine Methode entwickelt, mit der die Verhältnismässigkeit strengerer Tempolimits geprüft werden kann.
Weniger Strassenlärm dank Geschwindigkeitsreduktionen: Tempolimits zu senken, gilt als wirksame Möglichkeit, um die Lärmbelastung der Bevölkerung zu mindern. Gleichwohl sind solche Begrenzungen häufig heftig umstritten. Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) haben INFRAS und Grolimund + Partner eine Bewertungsmethode für Temporeduktionen als Lärmschutzmassnahme entwickelt, die Entscheidungsträger bei der Verhältnismässigkeitsprüfung unterstützen soll.
Tempolimit von 50 auf 30km/reduzieren? Katalog hilft bei Verhältnismässigkeitsprüfung
Wird etwa in einer Gemeinde darüber diskutiert, das Tempolimit beispielsweise von 50 auf 30km/h auf einer bestimmten Strecke zu reduzieren, können die zuständigen Entscheidungsträger auf Verwaltungsebene entlang des Bewertungskatalogs die Verhältnismässigkeit dieser Massnahme einordnen. Fünf Kriterien stehen bei der Verhältnismässigkeitsprüfung im Fokus: Umwelt, Raumqualität, Verkehrssicherheit, Verkehrsqualität sowie direkte Kosten.
Bewertung erfolgt anhand von acht Indikatoren – und spiegelt verschiedene Interessen wider
Entlang von acht Indikatoren können Entscheidungsträger auf einer Skala beurteilen, wie die verschiedenen Interessensgruppen gegenwärtig von der Situation betroffen sind. In einem nächsten Schritt erfolgt eine Bewertung des künftigen Zustands, also welche Veränderung eine Temporeduktion als Lärmschutzmassnahme für die verschiedenen Interessensgruppen mit sich bringen würde. Als Ergebnis erhalten die Entscheidungsträger eine Gesamteinordnung – und damit eine Argumentationsgrundlage für allfällige Entscheidungen.
Die Bewertungsgrundlagen im Überblick
- Methodenbericht Bewertungsmethode (PDF)
- Grundlage Ergebnistableau (XLS)
- Projektbericht Beurteilungsmethode (PDF)
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