Gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Bahninvestitionen

Investitionen in deutschen Bahn­sektor führen zu Wert­schöp­fung und sichern Beschäf­tigung

23. Januar 2025

Der Schienenverkehr in Deutschland verbindet Menschen, transportiert Güter und stellt damit eine Kerninfrastruktur dar. Der Bau neuer Bahntunnel, Streckenabschnitte und Bahnhöfe oder die Anschaffung neuer Züge führt zu direkter und indirekter Wertschöpfung und sichert Arbeitsplätze.


Investitionen in Infrastruktur und Rollmaterial führen zu Wertschöpfung und Arbeitsplätze – direkt und indirekt. (Foto: Deutsche Bahn AG / Daniel Karmann)
Investitionen in Infrastruktur und Rollmaterial führen zu Wertschöpfung und Arbeitsplätze – direkt und indirekt. (Foto: Deutsche Bahn AG / Daniel Karmann)

Der Bahnsektor ist ein wesentlicher Bestandteil der modernen Volkswirtschaft. Ein funktionierendes Infrastruktursystem ist eine wichtige Voraussetzung für eine effiziente Produktion sowie für eine hohe Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.

In einer Studie für das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) hat INFRAS zusammen mit dem Partner DIW Berlin die heutige gesamtwirtschaftliche Bedeutung des deutschen Bahnsektors auf Grundlage der Investitionstätigkeiten in Infrastruktur und Rollmaterial analysiert. Ebenfalls untersucht wurde der öffentliche Schienenpersonenverkehr (ÖSPV).

Investitionen in den Bahnsektor sind ökonomisch relevant

Der Fokus der Untersuchung liegt sowohl bei Infrastruktur und Rollmaterial als auch beim ÖSPV in der Erfassung der heutigen bzw. bereits getätigten Investitionen und damit auf der Analyse des Status quo. Es zeigt sich, dass im Jahr 2021 Investitionen in der Höhe von rund 15 Milliarden Euro zu 10 Milliarden Euro Wertschöpfung führten und mehr als 130'000 Arbeitsplätze sicherten. Dabei spielten nicht nur direkte Effekte beim Bau und bei der Produktion von Infrastruktur, Schienen- und Rollmaterial eine Rolle, sondern auch indirekte Effekte entlang der Wertschöpfungskette aufgrund von höheren Vorleistungsbezügen – also z.B. bei der Herstellung von Komponenten für Infrastruktur oder Rollmaterial.


Grafik: Hahn+Zimmermann
Grafik: Hahn+Zimmermann

Mehr Wertschöpfung bei Investitionen in Infrastruktur als in Fahrzeuge

Im Eisenbahnsektor wurden 2021 in Deutschland etwa 11 Milliarden Euro in die Infrastruktur und 2,6 Milliarden Euro ins Rollmaterial investiert. Diese Investitionen lösten eine Wertschöpfung von circa 8,1 Milliarden Euro (Infrastruktur) und 0,8 Milliarden Euro (Rollmaterial) aus. Je Euro, der in die Infrastruktur investiert wurde, entstand Wertschöpfung von 0,74 Euro. Beim Rollmaterial ist dieser Wert weniger als halb so hoch. Insgesamt konnten mit den Investitionen 119’000 Stellen (in VZÄ) gesichert werden. Die erhöhte Nachfrage nach Vorleistungen (indirekte Effekte) sicherte rund 54’000 Arbeitsplätze.

Investitionen im öffentlichen Schienenpersonenverkehr lohnen sich ebenfalls.

Der schienengebundene öffentliche Strassenpersonenverkehr (ÖSPV) war Thema einer Ergänzungsstudie, die INFRAS durchgeführt hat. Die Ergänzungsstudie umfasst sowohl den ÖSPV mit Strassenbahnen als auch mit U-/Hochbahnen und Oberleitungsbussen. Die Investitionen in der Höhe von rund 1 Milliarde Euro führen gleichermassen zu substanziellen gesamtwirtschaftlichen Effekten, direkt und indirekt.

Weitere Informationen:

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Projektteam

Michel Zimmermann Projektleiter
Anne Greinus Geschäftsleiterin, Partnerin

Projekt

Gesamtwirtschaftliche Bedeutung des deutschen Bahnsektors auf Grundlage der Investitionstätigkeit

Laufzeit

2022 - 2024

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF)

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Kontakt

Anne Greinus Geschäftsleiterin, Partnerin