Evaluation

Impfpromotion – Was hat sich bewährt?

4. Dezember 2023

Wie hat sich die Impfpromotion von Bund und Kantonen bewährt? Im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hat INFRAS untersucht, welche Massnahmen die Impfbereitschaft der Bevölkerung fördern. Im Fokus standen die Covid-19- und die Grippeimpfung.


Gesundheitsfachpersonen tragen eine wichtige Rolle in der Impfpromotion und um die Impfkompetenz der Bevölkerung weiter zu fördern. (Foto: Keystone-SDA)
Gesundheitsfachpersonen tragen eine wichtige Rolle in der Impfpromotion und um die Impfkompetenz der Bevölkerung weiter zu fördern. (Foto: Keystone-SDA)

Impfungen schützen die Bevölkerung vor übertragbaren Krankheiten. Doch wie steht es in der Schweiz um die Impfbereitschaft? Welche Massnahmen haben sich bewährt, um die Impfungen gegen Covid-19 und die Grippe an die Bevölkerung zu bringen? INFRAS hat Bund, Kantone und weitere Akteure im In- und Ausland danach gefragt und die Lehren ausgewertet.

Vielfältiger Zugang zur Covid-19-Impfung hat sich bewährt

Viele Massnahmen zur Impfpromotion bei Covid-19 haben sich als geeignet erwiesen: vor allem der vielfältige Zugang zur Covid-19-Impfung, niederschwellige Walk-in-Angebote und die zielgruppenspezifischen Kommunikationsmassnahmen. Dennoch blieben die Schweizer Impfraten bei Covid-19 im europäischen Vergleich tief – trotz der eher teuren Massnahmen wie die nationale Impfoffensive gegen Covid-19 im November 2021.

Nachholbedarf bei der Promotion der Grippeimpfung

Für die Promotion der Grippeimpfung wenden Bund und Kantone deutlich weniger Mittel auf. Die Massnahmen waren insgesamt zweckmässig. Dennoch besteht Nachholbedarf bei der Impfkompetenz der Bevölkerung und deren Impfbereitschaft: Die Risikogruppen wissen beispielsweise oftmals nicht, dass die Grippeimpfung für sie empfohlen wäre. Zudem unterschätzt die Bevölkerung die Grippe. Solche Defizite in der Impfkompetenz zeigen sich dann auch bei der Bereitschaft, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Arztpraxen, Apotheken und Gesundheitsfachpersonen tragen eine wichtige Rolle in der Impfpromotion und um die Impfkompetenz der Bevölkerung weiter zu fördern.

Impfpromotion optimieren: Potential und Empfehlungen

Die Evaluation empfiehlt, Gesundheitsfachpersonen stärker in die Impfpromotion einzubeziehen. Dafür müssten die Rahmenbedingungen gestärkt werden, indem z.B. Apotheken die Impfungen verabreichen und über die obligatorische Krankenversicherung abrechnen dürfen. Auch ausserhalb des Gesundheitssystems ist die Impfpromotion noch ausbaufähig. Gerade Arbeitgeber und Schulen dienen als wertvolle Multiplikatoren. Weiter sollten das BAG und die Kantone künftige Kommunikationskampagnen stärker auf die jeweiligen Zielgruppen ausrichten.

Die Erkenntnisse fliessen in die Umsetzung der bestehenden Impfstrategien des BAG ein.

Weitere Informationen

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Projektteam

Thomas von Stokar Geschäftsleiter, Partner
Judith Trageser Bereichsleiterin, Partnerin
Stephan Hammer Bereichsleiter, Partner
Sabine Fries Projektleiterin
Sophie Bogler Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Projekt

Evaluation der Impfpromotion und Erhöhung der Impfbereitschaft

Laufzeit

2022 - 2023

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Bundesamt für Gesundheit (BAG)

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Kontakt

Judith Trageser Bereichsleiterin, Partnerin