Für den Bau von Photovoltaik-Anlagen zahlt der Bund seit 2014 einen Zuschuss. Im Auftrag des BFE hat INFRAS die Einmalvergütungen evaluiert. Die Zwischenbilanz zeigt: Die Förderung begünstigt Investitionsentscheidungen, viele AnlagenbetreiberInnen hätten sich aber eine schnellere Auszahlung gewünscht.
Der Bund will erneuerbare Energien fördern. Dazu unterstützt er Privatpersonen, Immobilienfirmen und Unternehmen mit einem finanziellen Zuschuss für den Bau von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen). Im Jahr 2014 wurden die sogenannten Einmalvergütungen (EIV) zunächst für Anlagen von Privatpersonen mit einer Leistung von zwei bis 30 Kilowatt-Peak (kWp) eingeführt. 2018 hat der Bund die Förderung auf zwei Teilprogramme ausgeweitet: Neu können die BetreiberInnen sowohl für kleinere PV-Anlagen mit einer Leistung von zwei bis 99.9 kWp (KLEIV) als auch für grössere PV-Anlagen mit einer Leistung ab 100 kWp (GREIV) Zuschüsse beantragen. Die Gesuche können sie bei Pronovo stellen.
Für das Bundesamt für Energie hat INFRAS zusammen mit ‘Energie Zukunft Schweiz’ das Förderprogramm und Erfahrungen mit dem Eigenverbrauch bei PV-Anlagen evaluiert
(Schlussbericht). Im Fokus stand der Zeitraum 2014 bis 2018. Neben Daten- und Dokumentenanalysen sowie Experteninterviews hat das Evaluationsteam auch eine breite Onlinebefragung durchgeführt: Über 5’000 Haus- und ImmobilieneigentümerInnen aus der ganzen Schweiz haben an der Umfrage teilgenommen.
Positives Zwischenfazit
Das Zwischenfazit fällt positiv aus. INFRAS-Bereichsleiterin Anna Vettori: «Die Einmalvergütungen haben sich aus unserer Sicht bewährt. Sie begünstigen grundsätzlich die Entscheidung, in Solaranlagen zu investieren». Die Auswertungen zeigen: Bis Ende 2018 waren von 72'000 eingereichten Fördergesuchen 58'000 PV-Anlagen gebaut. Rund 70 Prozent von diesen hatten die Einmalvergütungen bis dato ausbezahlt bekommen. Auf 390 Millionen Franken beliefen sich die bis Ende 2017 ausgezahlten Fördermittel, inklusive Anlagen auf der Warteliste. Das hat schätzungsweise ein Investitionsvolumen von rund 1.4 Milliarden Franken ausgelöst.
Optimierungspotenzial und Empfehlungen
Das Evaluationsteam empfiehlt, die Einmalvergütungen weiterzuführen. Dennoch sehen die StudienatorInnen in allen untersuchten Bereichen – Konzeption, Vollzug, Wirkungen und Eigenverbrauch – noch Optimierungspotenzial. So hat die Umfrage unter anderem verdeutlicht, dass sich viele der befragten NutzerInnen eine schnellere Auszahlung gewünscht hätten. «Investitionskosten zählen mit zu den wichtigsten Hindernissen beim Bau einer PV-Anlage», so INFRAS-Bereichsleiterin Anna Vettori: «Um die Investitionssicherheit zu erhöhen, empfehlen wir deshalb, die Kontingente so festzulegen, dass die Wartefristen weiterhin unter einem Jahr betragen.»
Alle Ergebnisse der Evaluation und weitere Empfehlungen finden Sie im Schlussbericht.