Die Eltern von Schulkindern in Luzern sind mehrheitlich zufrieden mit den städtischen Tagesschulen. Insgesamt übersteigt die Nachfrage das Betreuungsangebot aber deutlich. Das zeigt eine Befragung von INFRAS im Auftrag der Volksschule Stadt Luzern, an der über 800 Eltern teilgenommen haben.
In der Stadt Luzern können Eltern von Kindergarten- und Primaschulkindern aus drei verschiedenen schulergänzenden Angeboten wählen: Morgen-, Mittags- und Nachmittagsbetreuung. Seit 2010 hat die Stadt das Modell der sogenannten additiven Tagesschule stark ausgebaut. Wie bewerten die Eltern und involvierten schulischen Akteure das bestehende Angebot? Und mit welcher Nachfrageentwicklung ist künftig zu rechnen? Das hat INFRAS im Auftrag der Volksschule Stadt Luzern evaluiert.
Über 800 Teilnehmende an Online-Befragungen
Für die Evaluation haben die StudienautorInnen – neben Interviews und Fokusgruppengesprächen mit schulischen Akteuren – eine Online-Befragung unter Eltern in Luzern durchgeführt. Mehr als 800 Personen haben Anfang 2020 daran teilgenommen. Darunter waren sowohl Eltern, deren Kinder Betreuung nutzen, als auch solche, die von dem Angebot keinen Gebrauch machen sowie Eltern mit Kindern im Vorschulalter. In der Befragung wurde unter anderem erhoben, wie gross der ungedeckte Betreuungsbedarf ist und wie Eltern auf Veränderungen von Preisen und anderen Angebotsmerkmalen reagieren würden.
Hohe Zufriedenheit der Eltern, aber zu wenig Betreuungsplätze
«Die befragten Eltern sind mit der Betreuung in der additiven Tagesschule grossmehrheitlich zufrieden», fasst INFRAS-Bereichsleiterin Susanne Stern die Resultate zusammen. Besonders positiv beurteilen die Teilnehmenden die Qualität der schulergänzenden Betreuung: Mehr als 90 Prozent finden, dass die Betreuungspersonen aufmerksam und wertschätzend mit den Kindern umgehen. Die Evaluation zeigt aber auch Optimierungspotenzial auf. Stern: «Das bestehende Angebot deckt die derzeitige Nachfrage nicht. Wir empfehlen daher, die Betreuungskapazitäten schrittweise auszubauen. Dereinst könnten bis zu 70 Prozent aller Schulkinder ein Betreuungsangebot beanspruchen.»
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