Eine Mobilfunkantenne vor der eigenen Haustür? Das löst bei vielen Menschen Unbehagen aus. Der damit zusammenhängende öffentliche Druck ist ein bedeutender Grund dafür, wieso der Vollzug beim Schutz vor nichtionisierender Strahlung heute gut funktioniert. Weitere Erfolgsfaktoren sind aber ebenfalls wichtig: Die gesetzlichen Vorgaben sind klar definiert, Vollzugsbehörden und Mobilfunkanbieter arbeiten effizient zusammen und ein effektives Kontrollsystem bei Bauabnahmen und insbesondere im Betrieb sorgt dafür, dass die Grenzwerte auch effektiv eingehalten werden. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine Studie, die den Vollzug im Umweltbereich unter die Lupe nimmt. Die Idee: Dank der Analyse von Erfolgsfaktoren beim Mobilfunk, der Walderhaltung oder bei den Bau- und Siedlungsabfällen kann der Vollzug in anderen Umweltbereichen wie Strassenlärm, Biodiversität oder Bodenschutz möglicherweise verbessert werden.
Der Vollzug verschiedener Umweltbereiche in der Schweiz ist heterogen: Während viele Massnahmen in Teilbereichen wie Mobilfunk, Walderhaltung, Waldreservaten und Siedlungsabfällen erfolgreich umgesetzt werden konnten, besteht in anderen Bereichen, etwa beim Strassenlärm, bei der Biodiversität und dem Bodenschutz, noch Nachholbedarf. INFRAS hat im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen Vollzug von umweltpolitischen Massnahmen identifiziert, analysiert und darauf basierend Optimierungsmöglichkeiten diskutiert. Die Studie bietet einen umfangreichen Katalog an Erfolgsfaktoren, an denen sich Akteure aus unterschiedlichen Umweltbereiche orientieren können, beschreibt konkrete praktische Umsetzungsbeispiele und zeigt Verbesserungspotenziale auf.