Mit «Bring Your Own Device» nutzen Schülerinnen und Schüler die eigenen Geräte im Unterricht. Wie gelingt so der Unterricht mit digitalen Medien auf Sekundarstufe? Das steht im Fokus des Pilotprojekts KITS Next Generation. INFRAS hat zusammen mit der PHSZ das Projekt für das Schulamt evaluiert.
Acht Pilotschulen beteiligen sich am Projekt KITS Next Generation auf Sekundarstufe. Das Projekt dreht sich darum, wie die Pilotschulen digitale Medien in die Unterrichts- und Schulprozesse integrieren können. Das Schulamt der Stadt Zürich und die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) unterstützen die Schulen pädagogisch und fachlich. Die Evaluation von INFRAS und der Pädagogischen Hochschule Schwyz (PHSZ) zeigt, die Lehrpersonen wünschen sich fachübergreifenden Austausch, Weiterbildungsangebote und mehr technische Unterstützung.
Lernen im eigenen Tempo
Digitale Medien ermöglichen individualisierte Lernprozesse; Schülerinnen und Schüler wählen Lernwege und Arbeitsformen, die ihnen entsprechen. Das fördert auch ihr Lerninteresse. Digitale Lernplattformen unterstützen die Lehrpersonen darin, den Lernfortschritt der Klasse zu überblicken. Das Ablenkungspotential der digitalen Medien stellt jedoch eine Herausforderung dar. Hierfür braucht es Strategien und den Dialog zwischen Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern.
Damit digitale Unterrichtseinheiten gelingen, bieten das Schulamt und die PHZH den Lehrpersonen technische Schulungen und Weiterbildungen. Die Evaluation zeigt den Bedarf, das Weiterbildungsangebot weiter auszubauen.
Schülerinnen und Schüler unterstützen ihre Lehrpersonen
Einige Pilotschulen haben den sogenannten KIDS-Support eingeführt, der aus Schülerinnen und Schülern besteht. Sie werden speziell ausgebildet und begleitet. So unterstützen sie ihre Klasse und auch die Lehrpersonen bei technischen Problemen und Fragen. Die Lehrpersonen schätzen den Support sehr und begrüssen auch den pädagogischen Mehrwert für die betreffenden Schülerinnen und Schüler.
Der KIDS-Support ist eine sinnvolle Ergänzung zum KITS-Support. Letzterer besteht aus Lehrpersonen, die andere Lehrpersonen auch pädagogisch beraten, wie sie den digital unterstützten Unterricht am besten gestalten können.
Anschlussfähigkeit zur Primarschule gewährleisten
Die Lehrpersonen stehen vor der Herausforderung, die privaten Geräte sinnvoll im Unterricht einzusetzen. Die Betriebssysteme sind unterschiedlich. Häufig fehlt es an Tastaturen oder die Geräte haben zu kleine Bildschirme. Denn einige Schülerinnen und Schüler haben lediglich ein Smartphone, dessen Einsatzmöglichkeiten sind im Unterricht jedoch beschränkt. Gemäss der Evaluation ist es daher sinnvoll, dass das Schulamt auch die Sekundarschulen mit persönlichen Geräten ausrüstet. Dieses Vorgehen hat sich auch im Schwesterprojekt auf Primarstufe bewährt.
Weitere Informationen
Schwesterprojekt KITS Next Generation in der Primarschule
Das Schulamt hat die Zürcher Primarschulen mit Tablets ausgerüstet. Die 5. und 6. Klässler erhalten ein persönliches Gerät. INFRAS hat das Projekt auf Primarstufe ebenfalls evaluiert und untersucht, wie das Schulamt die Primarschulen und Lehrpersonen beim Einsatz von digitalen Medien im Unterricht unterstützen kann. Die Ergebnisse finden Sie hier.