Wie können Lehrpersonen digitale Medien in der Primarschule einsetzen? Welche Infrastruktur braucht es dazu? Das steht im Fokus des Projekts KITS Next Generation des Schulamts der Stadt Zürich. INFRAS hat das Projekt für das Schulamt evaluiert.
Der Lehrplan 21 beinhaltet das Fach Medien und Informatik, damit Kinder und Jugendliche digitale Kompetenzen erlangen. Das erfordert nicht nur digitale Geräte wie Tablets, sondern auch eine weitergehende ICT-Infrastruktur in den Schulen und Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen. Deswegen hat das Zürcher Schulamt das Projekt KITS Next Generation durchgeführt; flächendeckend in allen städtischen Schulen mit Primarstufe und Kindergärten. INFRAS hat für die Evaluation Beteiligte befragt, den Einsatz der Geräte im Unterricht analysiert und daraus Empfehlungen formuliert.
Positive Erfahrungen im Unterricht
Die 5. und 6. Klässler erhalten persönliche KITS-Tablets, was sich bewährt hat. Die Schülerinnen und Schüler schätzen die Kombination von digitalen und analogen Übungen. Sie bevorzugen bspw. das Recherchieren mit dem Tablet, das Lesen jedoch auf Papier. Sie lernen zudem, sorgfältig mit den Tablets umzugehen.
Gleichzeitig werden die Schulen dadurch mitverantwortlich für die Mediennutzung. Die Schulen sollen daher mit der Unterstützung des Schulamtes stärker mit den Eltern zusammenarbeiten, um eine problematische Mediennutzung vorzubeugen.
Supportstruktur für Lehrpersonen ausbauen und stärken
Bewährt hat sich auch der KITS-Support vor Ort. Dieser besteht aus affinen Lehrpersonen, die andere Lehrpersonen beim Einsatz der Tablets unterstützen - technisch wie auch bei pädagogischen Fragen. Die Lehrpersonen können auch ein breites Online-Unterstützungsangebot nutzen sowie Weiterbildungen zum Thema, etwa «Lernen mit Tablets». Die Evaluation hat gezeigt, dass sich die Lehrpersonen weitere Inputs wünschen, wie sie digitale Unterrichtseinheiten gestalten und mit analogen verknüpfen können.
Anschlusslösung an Sekundarstufe schaffen
Die persönlichen Tablets dürfen die Schülerinnen und Schüler bis zur 6. Klasse behalten. Beim Übertritt in die Sekundarstufe werden die Geräte wieder eingesammelt, aufbereitet oder ersetzt. Dann erhalten die neuen 5. Klässler die Tablets. Die Evaluation hat gezeigt, dieses Vorgehen ist aufwändig, teuer und nicht anschlussfähig an die Sekundarstufe. Dort gilt “Bring Your Own Device”, also das Nutzen privater Geräte für den Unterricht.
Sofern die Schülerinnen und Schüler von zuhause kein Tablet oder Laptop in die Schule bringen können, bleibt ihnen lediglich ihr Smartphone. Damit sie auch auf Sekundarstufe digital gerüstet sind, hat INFRAS dem Schulamt empfohlen, das Prinzip der persönlichen Tablets auch auf dieser Stufe weiterzuführen.
Weitere Informationen
Im Anschluss dazu: BYOD auf Sekundarstufe
Das Projekt KITS Next Generation auf Sekundarstufe fokussiert auf den Ansatz «Bring Your Own Device» (BYOD), also das Nutzen privater Geräte für den Unterricht. Es untersucht, wie die Pilotschulen die digitalen Medien in die Unterrichts- und Schulprozesse integrieren können. Dieses Projekt hat INFRAS zusammen mit der PHSZ für das Schulamt evaluiert. Die Ergebnisse finden Sie hier.