Mit welchen klimabedingten Risiken müssen Akteure der Entwicklungszusammenarbeit in den kommenden Jahren rechnen? Für die DEZA hat INFRAS regionale und globale Hotspots identifiziert und die Entwicklungen in Factsheets zusammengefasst.
Der Klimawandel stellt die Entwicklungszusammenarbeit vor grosse Herausforderungen: Um erfolgreich zu sein, müssen Projekte zunehmend klimatische Risiken einkalkulieren. Im Auftrag der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat INFRAS globale und regionale Risiken und Hotspots identifiziert. Die «Climate change foresight analysis» beschreibt kompakt und bündig, auf welche klimabedingten Risiken sich Akteure der Entwicklungszusammenarbeit in ihren Programmen kurz- bis mittelfristig einstellen müssen.
Factsheets zu globalen Risiken und Hotspots
Der Bericht analysiert die gegenwärtigen Entwicklungen und erörtert mögliche Trends in den kommenden ein bis drei Jahren. Im Fokus stehen die Themenbereiche: Klimawandel, Wasser, Nahrung, Gesundheit und regionale Stabilität. Kurze Factsheets bewerten klimabedingte Risiken für sieben Schwerpunkt-Regionen der Entwicklungszusammenarbeit:
- Naher Osten und Nordafrika
- Ost- und Südliches Afrika
- Westafrika
- Westbalkan und neue EU-Mitgliedsstaaten
- Südasien und Südostasien
- Zentralasien und Südkaukasus
- Lateinamerika und Karibik
Erfahrungswerte ermöglichen Trend-Einschätzungen
Konkrete Vorhersagen zu kurz- bis mittelfristigen klimabedingten Risiken sind kaum möglich. Erfahrungswerte ermöglichen aber gewisse Trend-Einschätzungen: Vergangene oder gegenwärtige Extremwettereignisse können dazu führen, dass die betroffenen Regionen langfristig unter den Folgen leiden – und dadurch anfälliger für künftige Klimarisiken sind. Beispielsweise haben heftige Trockenperioden in der Sahel-Zone (2018/2019) oder der Hurrikan «Dorian» auf Haiti (2019) dazu geführt, dass diese Regionen gegenüber künftigen Extremwettereignissen geschwächt sind.
Stand der Einordnungen
Die Studie spiegelt den Kenntnisstand zum Ende des Jahres 2019 wider. Entwicklungen ab dem Jahr 2020 sind nicht mit in die Analyse eingeflossen. Dazu zählen beispielswiese die (erwarteten) wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie oder die Heuschreckenplage in Ostafrika. Es ist aber davon auszugehen, dass sich Vulnerabilitäten einzelner Länder und Regionen dadurch akzentuieren werden.
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