Teil der Massnahmen im Kampf gegen den Klimawandel können sogenannte Negativemissionstechnologien sein. Die Entwicklung steht aber noch am Anfang. INFRAS ermittelt für den Kanton Aargau, welche Potenziale diese Technologien sowie generell Carbon-Capture-Technologien in der kantonalen Klimapolitik bieten.
Bis 2050 will der Kanton Aargau Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreichen. Unverzichtbar sind dabei Massnahmen, um Treibhausgasemissionen (THG) zu vermeiden. Negativemissionstechnologien (NET), die in der Fachsprache vermehrt auch als Carbon Dioxide Removal (CDR) bezeichnet werden, kommen aber als Ergänzung ins Spiel. Sie können «unvermeidbare» Emissionen ausgleichen, also Emissionen z.B. in Industrie oder Landwirtschaft, die nach heutigem Stand nicht technologisch reduziert werden können. Ausserdem wird es auch nach 2050 noch notwendig sein, längerfristig mehr CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen, als emittiert werden, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.
Analyse von CCS-Technologien und von CCU
Für den Kanton Aargau ermittelt INFRAS in einer Grundlagenstudie, welche Potenziale perspektivisch bis 2050 durch NET bestehen. Die Studie befasst sich mit verschiedenen Technologien, inklusive der Speicherung von Kohlenstoff in der Landwirtschaft, Carbon Capture and Storage (CCS) und Carbon Capture and Utilization (CCU, Mehrfachverwendung von Kohlenstoff). Sie analysiert daraus mögliche Beiträge zur weiteren Emissionsreduktion sowie zur langfristigen Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre (NET resp. CDR).
Kantonale Anforderungen und Bedürfnisse von Firmen berücksichtigen
INFRAS schätzt die Wirksamkeit der möglichen Massnahmen ein und berücksichtigt dabei konkrete logistische, ökonomische oder geografische Faktoren, wie zum Beispiel die Notwendigkeit einer CO2-Transportinfrastruktur für die meisten CCS-Anwendungen. Diese NET-Potenziale werden durch eine Abschätzung der «unvermeidbaren» Emissionen sowie durch die Emissionen und Massnahmen der grössten Treibhausgasemittenten im Kanton kontextualisiert.
Im Zuge dieser Abschätzungen werden auch Gespräche mit den grossen THG-Emittenten geführt und ein Workshop durchgeführt. So werden die konkreten Bedürfnisse dieser Unternehmen abgeholt, Herausforderungen identifiziert und der Wissensaustausch gefördert.
Die INFRAS-Arbeiten für das Projekt des Aargauer Departements Bau, Verkehr und Umwelt sind im Herbst 2024 gestartet und laufen voraussichtlich bis Frühjahr 2025.
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