Dürre in Afrika, Überschwemmungen in Asien, Hurrikans in Nordamerika: Die Folgen des Klimawandels im Ausland können indirekt auch hierzulande spürbar werden, zum Beispiel über Handelsbeziehungen. Für die international eng vernetzte Schweiz birgt diese Entwicklung Chancen und Risiken zugleich.
Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt hat INFRAS analysiert, wie sich der globale Klimawandel auf die Schweiz auswirkt. Dabei wird deutlich: Die international eng vernetzte Schweiz ist stark exponiert. Sie pflegt weltweit Handelsbeziehungen und aussenpolitische Kontakte, auch mit Ländern, die gegenüber dem Klimawandel besonders vulnerabel sind. Der globale Klimawandel tangiert sowohl wirtschaftliche Bereiche wie den Import und Export von Gütern als auch politisch-gesellschaftliche Bereiche. Die indirekten Auswirkungen des Klimawandels werden künftig weiter an Relevanz zunehmen.
Anhand konkreter Wirkungsketten veranschaulicht die Studie klimabedingte Veränderungen für zentrale Einflussbereiche. Dazu gehören Finanzdienstleistungen, Nahrungsmittel- und Energieversorgung und Wirtschaftsleistung sowie Sicherheit, Entwicklungszusammenarbeit und Migration. Die Studie zeigt ausserdem auf, welche Chancen und Risiken diese Veränderungen für die Schweiz bedeuten.
Ein Beispiel: Kaffee macht rund ein Viertel der von der Schweiz exportierten Nahrungs- und Genussmittel aus. Der Klimawandel führt in Mittelamerika dazu, dass die Gunstregionen für Kaffeeanbaugebiete vor Ort abnehmen. Das kann zu verminderter Qualität und sinkenden Ernteerträgen führen. Die Importpreise für Kaffeeproduktion und -handel in der Schweiz können dadurch steigen. Die Folge: Kaffeeproduzenten und -händler in der Schweiz müssen mit sinkenden Umsätzen rechnen.
Beispiele wie diese verdeutlichen, dass der Umgang mit den Folgen des Klimawandels nicht nur eine nationale, sondern auch eine internationale Dimension hat. Der Bericht nennt verschiedene Hebel und Stossrichtungen, über die die Schweiz die Entwicklung beeinflussen und Risiken mindern kann. Dazu zählen beispielsweise die Diversifizierung von Zulieferketten und ein verstärktes Engagement der Schweiz für mehr Klima-Resilienz in Ländern mit grossen Klimarisiken.
Die Ergebnisse der Studie und weitere Informationen zum Thema finden Sie
- im Schlussbericht
- in der Kurzzusammenfassung
- auf der Webseite des BAFU
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