Schienengüterverkehr

Erhebung Alpenquerender Güterverkehr 2019

2. April 2021

Nach der Annahme der Initiative zum «Schutze des Alpengebiets vor dem Transitverkehr» wurde die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) eingeführt. Die Neue Alpentransversale (NEAT) ermöglichte zudem die Verlagerung des Gütertransportes auf die Schiene. Das Bundesamt für Verkehr beauftragt alle fünf Jahre die «Erhebung zum Alpenquerenden Güterverkehr».


Die Verlagerung des Nord-Süd-Verkehrs von der Strasse auf die Schiene ist unter anderem dank der NEAT eine Erfolgsgeschichte.
Die Verlagerung des Nord-Süd-Verkehrs von der Strasse auf die Schiene ist unter anderem dank der NEAT eine Erfolgsgeschichte.

Mit der sogenannten Alpeninitiative wurde in der Schweizer Bundesverfassung das Ziel formuliert, dass jährlich nicht mehr als 650'000 Lkw-Fahrten über die vier Alpenübergänge von Grand-Saint-Bernard, Simplon, Gotthard und San Bernardino verkehren dürfen. Der Weg zu diesem Ziel ist lang und erfordert umfangreiche verkehrspolitische Massnahmen. Um die Situation im alpenquerenden Güterverkehr genau zu verfolgen, werden alle fünf Jahre sogenannte Haupterhebungen durchgeführt. Dabei werden die Strassengüterfahrzeuge und die von ihnen transportierten Waren auf den Alpenachsen stichprobenartig erfasst. Im Schienengüterverkehr hingegen kann mit einer Vollerhebung gearbeitet werden, da die Bahnen ihre Transporte zu 100 Prozent in entsprechenden Datenbanken erfassen.

Haupterhebung 2019 für den Schienenverkehr

Im Jahr 2019 wurde wieder eine solche Haupterhebung durchgeführt. INFRAS war dabei für den Teil Schiene verantwortlich. Auf der Grundlage von Datenbanken der Güterbahnen und der Infrastrukturbetreiberin konnten Analysen zu den Güterarten (Warengruppen), den Verkehrsströmen (Relationen) und den sogenannten Produktionsarten erstellt werden. Mit den Produktionsarten wird der Schienengüterverkehr in verschiedene Angebotsformen unterteilt: Da gibt es den sogenannten unbegleiteten kombinierten Verkehr (UKV: Transport von Containern und anderen intermodalen Behältern), den begleiteten kombinierten Verkehr (die sogenannte «Rollende Landstrasse» ROLA mit dem Transport ganzer Strassengüterfahrzeuge und ihrer Fahrer) und den «klassischen» Wagenladungsverkehr (WLV).

Erfolgsgeschichte Verlagerung

Die Resultate der Erhebung zeigen Erfreuliches: 2019 wurde fast drei Viertel der Gütermenge durch die Schweizer Alpen mit der Bahn transportiert – Tendenz steigend. Im Transitverkehr liegt dieser Anteil mit 84% sogar nochmals höher. Mehr als zwei Drittel der via Bahn transportierten Gütermenge wird im UKV – also in Containern, Wechselbehältern oder Sattelaufliegern – befördert. Damit zeigt sich die hohe Bedeutung dieser Produktionsart für den alpenquerenden Güterverkehr und wie wichtig eine gezielte Unterstützung des UKV sein kann, bspw. mit Förderbeiträgen zum Bau von Umschlagsterminals.

Weitere Informationen

Projektteam

Lutz Ickert Bereichsleiter, Partner
Cuno Bieler Projektleiter
Sophie Kaufmann Wissenschaftliche Beraterin

Projekt

Güterverkehr auf Strasse und Schiene durch die Schweizer Alpen 2019

Laufzeit

2018 - 2021

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Bundesamt für Verkehr BAV

Kontakt

Lutz Ickert Bereichsleiter, Partner