Qualifizierung Erwachsener

Mittel gegen Armut: Zugang zu Bildung verbessern

30. März 2023

Fehlende Grundkompetenzen oder ungenügende Berufsbildung bedeuten ein erhöhtes Armutsrisiko. Rund eine halbe Million Menschen im berufstätigen Alter sind in der Schweiz betroffen. Für den Bund hat INFRAS den Wissensstand zusammengefasst und den Handlungsbedarf gebündelt.


Wege aus dem Armutsrisiko: Zugang zu Bildung bringt Betroffenen neue Perspektiven. (Foto: Keystone-SDA / AP / Axel Heimken)
Wege aus dem Armutsrisiko: Zugang zu Bildung bringt Betroffenen neue Perspektiven. (Foto: Keystone-SDA / AP / Axel Heimken)

Armut in der Schweiz existiert. Ein erhöhtes Armutsrisiko trägt beispielsweise, wer keinen Berufsabschluss hat, oder wem Grundkompetenzen wie Lesen und Schreiben fehlen. Unter den 25- bis 64-Jährigen in der Schweiz verfügen laut Schätzungen eine halbe Million über keine oder ungenügende berufliche Qualifikation. Die Qualifizierung Erwachsener zu fördern ist deshalb eine wichtige Strategie gegen Armut.

Zum Thema der Qualifizierung Erwachsener hat INFRAS für das Bundesamt für Sozialversicherungen drei aktuelle Studien zusammengefasst.

Drei Studien mit drei Schwerpunkten

Bei der Qualifizierung Erwachsener gibt es verschiedene Akteure und verschiedene Herausforderungen. So gehen die drei vorliegenden Studien die Thematik auch mit verschiedenen Schwerpunkten an: eine Studie konzentriert sich auf die Sicht der Betroffenen, eine auf die Finanzierungmöglichkeiten – und eine weitere hat Schnittstellen zwischen den Verwaltungsstellen und Gesetzesgrundlagen im Fokus sowie die Qualität der Grundkompetenzförderung (Details dazu im Synthesepapier).

Fünf Empfehlungen gebündelt

Es zeigt sich, dass es für die Betroffenen verschiedene Zugangshürden zu Bildungsangeboten gibt – auf individueller und struktureller Ebene. Bei der Finanzierung zum Beispiel gibt es das Problem, dass die Ausbildungszuschüsse oft die Lebenshaltungs- und Bildungskosten nicht decken. Bildungsangebote werden deshalb teils abgebrochen oder gar nicht genutzt. Andererseits ist teilweise unklar, wer für die Finanzierung von Bildungsangeboten überhaupt zuständig ist.

Die drei Studien zeigen trotz unterschiedlicher Herangehensweisen eine gemeinsame Stossrichtung auf. Daraus ergeben sich in der Synthese gebündelt fünf Hauptempfehlungen, um die Qualifizierung Erwachsener zu fördern:


(Grafik: INFRAS)
(Grafik: INFRAS)

Unterstützung für tägliche Arbeit

Die Ergebnisse des Syntheseberichts wurden an der Fachtagung «Förderung der Qualifizierung Erwachsener» vom 28. März 2023 präsentiert. Hinter der Tagung steht die Nationale Plattform gegen Armut des Bundesamts für Sozialversicherungen. Ziel des INFRAS-Berichts ist es insbesondere, den Tagungsteilnehmenden und einem interessierten Fachpublikum konkrete Anregungen für die tägliche Arbeit mitzugeben.

Weitere Informationen

Projektteam

Stephanie Schwab Cammarano Freie Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Susanne Stern Geschäftsleiterin, Partnerin

Projekt

Förderung der Qualifizierung Erwachsener. Synthese aktueller Studien.

Laufzeit

2023

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Bundesamt für Sozialversicherungen

Downloads


Kontakt

Susanne Stern Geschäftsleiterin, Partnerin