Climate Ledger Initiative Navigating Report 2023

Digitalisierung und Klimaschutz: Jüngste Entwicklungen und neue Trends

13. Dezember 2023

Kann Digitalisierung den Klimaschutz beschleunigen? Die Climate Ledger Initiative (CLI) hat in den vergangenen Jahren Antworten gesammelt. In ihrem «Navigating Report 2023» blickt die internationale Multi-Stakeholder-Initiative, die von INFRAS koordiniert wird, auf wichtige Meilensteine zurück und beleuchtet künftige Potenziale.


Eines von mehreren vor Ort umgesetzten Projekte: «Your VCCA Impact Dashboard» ist ein digitaler Assistent, der Landwirten in Indien und Nigeria hilft, Lebensmittelabfälle zu reduzieren (Foto: Your VCCA).
Eines von mehreren vor Ort umgesetzten Projekte: «Your VCCA Impact Dashboard» ist ein digitaler Assistent, der Landwirten in Indien und Nigeria hilft, Lebensmittelabfälle zu reduzieren (Foto: Your VCCA).

Pünktlich zur Weltklimakonferenz 2023 (COP28 UAE) hat die Climate Ledger Initiative (CLI) ihren jährlichen Bericht «Navigating Digital Innovation for Climate Action» veröffentlicht.

Digitalisierung und Klimaschutz – ein Blick zurück auf die vergangen Jahre

In den vergangen sechs Jahren hat die Climate Ledger Initiative zahlreiche Aktivitäten durchgeführt: In verschiedenen Veranstaltungen und Projekten vor Ort hat die CLI Vertretende von internationale Organisationen, Expertinnen und Experten aus den Bereichen Klimaschutz und Digitalisierung sowie aus der Wirtschaft miteinander vernetzt. Insgesamt sechs «Navigating Reports» hat die Initiative seit ihrer Gründung in 2017 publiziert. Sie stellen dar, wie rasant sich die Chancen und Potenziale der Digitalisierung im Klimaschutz entwickelt haben – aber auch, welche Trends möglicherweise nur von kurzzeitiger Dauer waren.

Die sechste Ausgabe des «Navigating Reports»

  • blickt zurück auf wichtige Meilensteine seit der Initiierung der CLI im Jahr 2017 bis heute
  • zeigt digitale Innovationen und Klimaschutz in der Praxis, indem sie reale Anwendungsfälle aus der ganzen Welt sowie Erfahrungen aus deren Umsetzung vorstellt
  • und lässt Expert:innen die Potenziale digitaler Innovationen für den Klimaschutz in den kommenden Jahren einordnen.

Drei Kernbotschaften

Basierend auf den gesammelten Erfahrungen ziehen die Autorinne und Autoren des Berichts drei Schlussfolgerungen zur Nutzung der Digitalisierung für Klimaschutzmassnahmen:

  1. Technologische Entwicklungen für reale Herausforderungen zu nutzen, ist herausfordernd. Mit der CLI konnten vielseitige Erfahrungen gesammelt werden, Lernkurven beschleunigt und eine nachhaltige Zusammenarbeit von Innovatoren und Expert:innen vor Ort gefördert werden. Die Erfahrungen der Projekte verdeutlichen: Am meisten lernt man durch die praktische Umsetzung vor Ort.
  2. Zielgerechte Governance bei gleichzeitig ausreichender Berücksichtigung ethischer und moralischer Grundsätze ist für eine glaubwürdige Umsetzung unerlässlich. Technologische Lösungen und Anwendungen scheitern, wenn sie mit Reputations- und Rechtsrisiken behaftet sind.
  3. Entscheidend ist die Zusammenarbeit der Schlüsselakteure, in diesem Fall der Expertinnen und Experten in den Bereichen Klimaschutz und Digitalisierung.

Zukünftige Entwicklung und Fortführung des CLI

«Was wir in den vergangenen sechs Jahren im Zusammenhang mit Klimaschutz und Digitalisierung gesehen und gelernt haben, ist wahnsinnig eindrücklich. Viele digitale Innovationen haben das Potenzial, nachhaltig zu verändern, wie Klimaschutz betrieben wird. Voraussetzungen für erfolgreiche Anwendungen sind starke Governance-Strukturen, hohe ethische Ansprüche sowie eine enge Zusammenarbeit der Schlüsselakteur:innen», fasst Jürg Füssler, Mitglied des CLI-Managementteams und Mitglied der Geschäftsleitung von INFRAS zusammen und ergänzt: «Technologien allein gehen noch lange nicht mit Klimaschutz einher – letztlich entscheidend ist die Art und Weise wie sie eingesetzt werden. Durch einen effizienten Einsatz von digitalen Innovationen kann Klimaschutz verstärkt, beschleunigt, sowie gerechter und transparenter betrieben werden.»

Kurz zusammengefasst: Die Climate Ledger Initiative (CLI)

Die Climate Ledger Initiative (CLI) ist eine internationale Multi-Stakeholder-Initiative an der Schnittstelle von Klimaschutz und digitalen Innovationen. Die Initiative bezweckt Klimaschutzmassnahmen durch den Einsatz innovativer digitaler Lösungen zu beschleunigen. Die CLI wurde 2017 gegründet und wird gemeinsam von INFRAS und der Gold Standard Foundation geleitet. Mehrere internationale Organisationen, Unternehmen und Stiftungen unterstützen die Initiative.

Publikationen und weitere Informationen

Mit dem «Navigating Report 2023» endet die aktuelle CLI-Periode, die u.a. von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit unterstützt worden ist. Die Bilanz: Weltweit mehr als 15 umgesetzte Projekte vor Ort («use cases»), über 80 Präsentationen, Workshops and Webinars, zwölf Publikationen, Faktenblätter und Whitepapers in Zusammenarbeit mit über zehn Partnerorganisationen sowie sechs «Navigating Reports».

Projektteam

Jürg Füssler Geschäftsleiter, Partner
Anik Kohli Bereichsleiterin, Partnerin
Christoph Petry Projektleiter
Anna Ehrler Wissenschaftliche Beraterin
Cyril Willimann Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Projekt

Climate Ledger Initiative

Laufzeit

2017 - 2023

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Swiss Agency for Development and Cooperation

Kontakt

Jürg Füssler Geschäftsleiter, Partner